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Böse Kaiser - Kunsthistorisches Museum

Seit 12. November 2019 ist im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums die Ausstellung "Böse Kaiser" zu sehen. Die Schau stellt Aussagen aus Überlieferungen antiker Schriftsteller Münzen gegenüber, die ein möglichst genaues Bild der großen römischen Kaiser wie Nero, Commodus und Caligula vermitteln sollen. Dies ist unter anderem anhand von über 100 Münzen dargestellt, vor allem als Medium zur Selbstinszenierung genutzt wurde.

 

Kaiserliche Begrifflichkeiten

Die Schau befindet sich im letzten Saal der Münzsammlung. Münzen und wichtige historische Begrifflichkeiten sind in Vitrinen zu betrachten, die seitlich den Raum einrahmen. Weitere Informationen bietet eine Videoinstallation.

Einführend werden die Begriffe der "consecratio"  und "dammnatio memoriae" erläutert. Bei der "consecratio" handelte es sich um eine Art Vergöttlichung verstorbener Personen. Im Rom war für diese Erhebung die Zustimmung vom Senat notwendig. Seit dem Zeitpunkt, als Augustus 42 v. Chr. seinen Adoptivvater Gaius Julius Caesar zu einer Gottheit ernennen ließ, wurden immer wieder Münzen für die consecrierte Kaiser geprägt. Unter der "damnatio memoriae" wurde die Verdammung aus der Erinnerung verstanden. Kaiser wurden aus unterschiedlichen Gründen immer wieder zu Staatsfeinden erklärt. Dies hatte zur Folge, dass ihre Namen aus Inschriften entfernt wurden, das Bild auf Münzen wurde hingegen nur selten eradiert.

 

Von Caligula über Nero bis zu Constantin

In den folgenden Vitrinen wird schließlich ein Überblick über einige römische Kaiser gegeben.

Den Anfang macht Caligula. In seinem Buch "Über das Leben des Kaisers" schrieb Sueton sowohl von dessen Vorzügen als auch von seiner Grausamkeit und Verschwendungssucht. Soll er unter anderem Perlen aus Essigwasser getrunken haben.

Berühmt berüchtigt war auch Nero, wie in den nächsten Vitrinen berichtet wird. Dieser wurde im Alter von zwölf Jahren von Kaiser Claudius I adoptiert. Der vom Vater bestimmte Erzieher Seneca versuchte mäßigend auf Nero einzuwirken, profitierte jedoch auch von seiner Nähe zum Regime. Seneca wurde schließlich das Opfer einer Verschwörung, wodurch er in den Selbstmord getrieben wurde. Eine bedeutende Rolle spielte Nero auch beim legendären Brand von Rom im Juli 64, der verheerende Auswirkungen auf die Stadt hatte und zahlreiche Menschenleben forderte. Nero hielt sich zu  diesem Zeitpunkt zwar nicht Rom, wurde jedoch öffentlich der Brandstiftung schuldig gemacht. Später zeichnete er sich verantwortlich für den Wiederaufbau der zerstörten Stadt. Nicht verwunderlich, dass zum großen Teil Bauwerke in Neros Münzprägung vorkommen.

Neben den bereits genannten Kaisern wird auch auf Constantin verwiesen, der das Bild des "guten Kaisers" verkörperte. Wie in den folgenden Vitrinen zu lesen ist, wurden seine Zeitgenossen durch ihre Taten regelrecht in seinen Schatten gestellt. Im eigentlichen Sinne war sein Herrschaftsantritt nicht regelkonform, da er nach dem Tod seines Vater Constantinus I von Soldaten zum Kaiser ernannt wurde. Alleinherrscher wurde er dank Allianzen mit anderen Kaisern, die er später ausschaltete.

Nero, Caligula und Constantin sind nur drei von vielen weiteren gezeigten Beispielen, der als "böse Kaiser" betitelt werden können oder auch nicht.

 

Fazit

"Böse Kaiser" ist eine durchaus interessante Ausstellung. Es zeigt, dass neben Schriften auch Münzen wichtige Hinweise auf die römische Geschichte, in diesem Fall Kaiser, liefern können. Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall, da antike Geschichte hier aus einem neuen bzw erweiterten Blickwinkel sichtbar gemacht wird.

 

"Böse Kaiser" ist noch bis zum 31. März 2022 im Kunsthistorischen Museum zu sehen

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