In der Outdoor Ausstellung am Karlsplatz werden seit 24. Februar 2022 Schrägluftbilder gezeigt, welche die Stadtentwicklung in Wien von den 1950er bis 1970er Jahre dokumentieren sollen. Es war die Zeit, als einige großangelegte Bauvorhaben realisiert wurden. Dies wird anhand von elf Beispielen, von der Wiener Stadthalle, Schottentor, der Mülldeponie Bruckhaufen bis hin zum Praterstern, dargestellt.
Schrägluftbilder und Stadtplanung
Dass hier der Fokus auf Schrägluftbilder zur Dokumentation gelegt wurde, ist nicht zufällig. Diese Fotografien waren nicht für die Stadtplanung, sondern auch für die Stadtpräsentation ein wichtiges Medium. Diese Luftbilder wurden in Auftrag gegeben von der Pressestelle der Gemeinde Wien. Einführend wird in dieser Outdoor Schau ein Luftbild aus dem Jahr 1956 gezeigt, welches das Wien Museum, damals noch das Historische Museum der Stadt Wien, im Bau zeigt. Damals wie heute konnte man die Bauentwicklung über einen Zaun beobachten. Eine an der Karlskirche angebrachte Kamera zeigt seit Sommer 2020 den Baufortschritt des Wien Museums. Dieser kann über einen QR Code abgerufen und beobachtet werden.
Wiener Stadthalle, 1956
Die Wiener Stadthalle wurde Mitte der 1950er Jahre im 15. Wiener Gemeindebezirk auf dem Areal des ehemaligen Schmelzer Friedhofs erbaut. Gezeigt wird hier ein Rohbau, der eine Dachkonstruktion zeigt. Die Stadthalle und ihre Nebengebäude wurden nicht nur zu einem Exempel des Wiederaufbaus, sondern in der Folge zum größten Veranstaltungszentrum in Österreich.
Reichsbrücke und UNO-City, 1976
Für die Wiener Geschichte und das Stadtbild ist auch die Reichsbücke besonders einprägsam. Am 1. August 1976 stürzte die Brücke aufgrund von Materialermüdung ein. Im Eiltempo wurde eine Großbaustelle errichtet. All dies geschah gleichzeitig mit den Arbeiten an der UNO-City, die für die Entwicklung des Stadtbaus sowie die internationale Repräsentation von Wien stand. Der Wiederaufbau der Brücke eilte somit und bereits Ende 1980 wurde die neue Reichsbrücke wieder für den Verkehr freigegeben.
Fazit
Wie schon mit der vorangegangen Schau "Mid Century Vienna" wird auch diesmal gezeigt, dass eine Baustelle auch gleichzeitig als Ausstellungsfläche genutzt werden kann. Der Schauplatz einer Baustelle, nämlich das Wien Museum, ist selbst eine Attraktion und fügt sich nahtlos in das Stadtbild ein.
Autorin: Isabel Victoria
Die Ausstellung "Stadt-Luft-Bild- Großbaustellen der Nachkriegsmoderne" ist noch bis 22. Mai 2022 am Karlsplatz zu sehen
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