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Alfred Dorfer - Und... - Theater im Park

Am 27. Juli 2022 betrat einer der Großmeister des österreichischen Kabaretts, nämlich Alfred Dorfer, mit seinem aktuellen Programm „Und ...“, die Bühne des Theater im Park. Es ist sein siebentes Soloprogramm, im Jahr 1993 startete Dorfer mit seinem ersten Soloprogramm "Alles Gute".

Beim Meeting muss man pünktlich zu spät kommen, sonst fallt man nicht auf.
Dass er gut mit Wörtern spielen kann, hat er schon in seinen vergangenen Kabarettprogrammen,  wie "Badeschluss", "heim.at" oder "fremd", unter Beweis gestellt, auch bei "Und ..."  kommt diese Seite wieder zum Vorschein. Was ist das wording für „Scheisse“? Subgut! Mit diesen und vielen weiteren Wortwitzen nimmt er Möchtegernintelektuelle und offensichtliche Selbstdarsteller aufs Korn.

Die Ideologie kam gleichzeitig mit der Idiotie
Alfred Dorfer macht keinen Heel daraus, dass er sehr stark von der Spaltung der Gesellschaft genervt ist. Gekonnt proviziert er mit diversen Aussagen, welche die Widersprüchlichkeiten der unterschiedlichsten Ideologien auf zynische und ironische Art und Weise entlarven. Dabei wird nicht immer gelacht. Denn der Kabarettist schafft es mit diversen Aussagen, nachdenkliche und betroffene Stille beim Publikum zu erzeugen. Sein Hauptappell ist, dass wir das Links/Rechts Denken bei politischen Debatten beiseite lassen und endlich unseren Verstand benützen sollen.

Des hob i ma jetzt ned docht
Ganz besonders sensibel reagiert Dorfer auf die Frage: "Ist das wissenschatlich belegt" und zeigt auf, dass wir wieder mehr auf uns selbst und das logische Denken verlassen sollten, denn viele Studien liefern gar keine überraschenden Ergebnisse. Der Universalkünstler verdeutlicht auch, dass wir sehr viele Dinge niemals wissenschafltichen belegen werden können. Alfred Dorfer erinnert an unsere Leichtgläubigkeit und findet, dass wir uns grundsätzlich wieder viel öfter die Frage stellen sollten: "Ist das wirklich wahr?"

Fazit
Das Programm ist ein Cocktail aus intellektuellem Wortwitz und humoristischer Aufarbeitung unserer täglichen Absurditäten. Dorfer scheut sich nicht davor dem Publikum und auch sich selbst den Spiegel vorzuhalten. Die Provokation der Pointen geht unter die Haut, ist aber leicht verdaulich. Ein Muss für alle FreundInnen des intellektuellen Zynismus.

 

Autor: René Liball

 

Fotocredit: Stefan Rumpf

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