Seit 27. Juli 2022 ist in der Albertina Modern "The Face. Avedon bis Newton" zu sehen. Es werden Positionen der zeitgenössischen Porträtfotografie aus der Sammlung der Albertina gezeigt. Die Fotografien sind zwischen den 1950er und 2000er entstanden und stellen verschiedene Zugänge zu dem Genre Porträt dar.
Mode-, Werbe- und Reportagefotografie
Im ersten Teil der Schau wird eine Einführung in die Thematik gegeben. Zudem sind hier Werke von Richard Avedon und Irving Penn ausgestellt. Avedon wurde bekannt mit seinen Mode-, Werbe- und Reportagefotos. In den 1950er entwickelte der Fotograf die Technik, Gesichter vor einem neutralen Hintergrund in einer nahen Ansicht zu erfassen. Die daraus entstandene reduzierte Bildsprache sowie die starke Beleuchtung erlauben in weiterer Folge eine Konzentration auf Mimik und Gestik. Zu sehen ist dies anhand von Porträts von Marilyn Monroe oder Buster Keaton.
KünstlerInnen in ihrem Arbeitsumfeld
Folgt man der Schau weiter in den nächsten Bereich, so findet man Arbeiten von Franz Hubmann und Nancy Lee Katz. Sie fotografierte bevorzugt KünstlerInnen in deren Arbeitsumfeld. Die Abzüge wurden daraufhin den Porträtierten hinterlassen und wurden nie öffentlich ausgestellt. Es bildete sich eine große Sammlung heraus, die erst nach dem Tod von Katz an die Öffentlichkeit gelangte. In den Fotografien wurde die New Yorker Kunstszene zwischen 1986 und 2011 dokumentiert, zu der auch Ed Ruscha oder Roy Liechtenstein gehörten.
Helnweins "Faces"
Im letzten großen Raum dieser Ausstellung wird neben Jim Dine, Helmut Newton und Chuck Close auch Gottfried Helnweins Fotoserie "Faces" präsentiert, die zwischen
1982 und 1994 aufgenommen wurde. Auf diesen Fotografien sind berühmte Persönlichkeiten, wie Elton John oder Michael Jackson, abgebildet. Helnweins Ziel war es, deren Wesensszüge zu
erfassen.
Fazit
Die Albertina Modern gibt mit "The Face" einen umfassenden, aber gleichzeitig auch einen kompakten Einblick in die Welt der Porträtfotografie. Es werden unterschiedliche Zugänge zu diesem Genre präsentiert, die teilweise auch einen persönlichen Hintergrund aufweisen, wie es unter anderem bei Manfred Willmann oder Lucia Papčova zu sehen ist. Zudem werden verschiedene Techniken aufgezeigt, welche die Porträtfotografie besonders interessant erscheinen lassen. Alles in allem ist diese Ausstellung äußerst sehenswert und auf jeden Fall einen Besuch wert.
Autorin: Isabel Victoria
FotoCredit: Gottfried Helnwein
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