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Joachim Meyerhoff - Alle Toten fliegen hoch - nächster Teil! - Theater im Park

Am 08. September 2022 gastierte Joachim Meyerhoff mit "Alle Toten fliegen hoch - nächster Teil!" auf der Bühne im Theater im Park. Der vielgefeierte Schauspieler präsentierte neue, noch unveröffentlichte Texte, die unter anderem von zertretenen Fahrrädern in Berlin oder dem Besuch bei seiner Mutter am Land berichten. 

 

Wie beginnt man eine Lesung?

Diese Frage stellte sich Meyerhoff am Anfang der Veranstaltung. Soll man gleich losstarten oder zunächst eine Geschichte erzählen? Der Autor entschied sich für letztere Option und erinnerte sich an eine Geldübergabe am Rennweg, die mit einem Film von "Bibi und Tina" in Zusammenhang steht, in dem er mitgespielt hat. Es handelte sich hierbei um Spielgeld, das unabsichtlich nach dem Dreh mit nach Wien gereist ist und von der Tochter an sämtliche Schulkameraden verteilt wurde. 

 

In Berlin fährt man nicht Rad

Nachdem sich Joachim Meyerhoff ein wenig davor gedrückt hat, mit der Lesung zu beginnen, da es sich um bisher nichtgelesene Texte handelt, gab er schließlich doch die erste Geschichte zum Besten. Meyerhoff hat mit Mitte 50 seine Mutter am Land besucht, um sich gewissermaßen neu zu orientieren, denn er haderte mit der Schauspielerei und seinem Leben. Der vorangegangene Umzug nach Berlin brachte einiges Unangenehmes mit sich, der Künstler empfand es als Säurebad. Eines Tages war er mit dem Rad unterwegs und es kam zu einer Auseinandersetzung mit einem seltsam wirkenden Mann. Es ging schließlich damit einher, dass das Rad zertreten an einem Mast zurückgelassen und nie wieder abgeholt wurde. Die Moral dieser Geschichte soll wohl sein, dass man in Berlin nicht mit dem Rad fährt.

 

Döner, Currywurst und Whiskey 

Danach ging es weiter mit dem Besuch bei der Mutter am Land. Joachim Meyerhoff wollte sich hier einer Selbstkur unterziehen ohne Handy. Doch die Auszeit begann nicht so wie erwartet. Als er am Bahnhof ankam, stand schon die 85-jährige Mutter da mit einem fettigen Döner in der Hand. Die gemeinsame Autofahrt endete schließlich damit, dass sich Meyerhoff am Straßenrand übergeben musste, da sich der Geruch des Döners nicht mit einem Puddigbrezel im Magen vertragen hat. Die Mutter blieb davon unberührt und gönnte sich nach einem Bad im Meer auch noch eine Currywurst. Davor wurde einer Familientradition folgend Whiskey getrunken. 

 

Fazit

Joachim Meyerhoff plauderte aus dem Nähkästchen. Wie schon in der sechsstelligen Romanserie "Alle Toten fliegen hoch!" erzählte Meyerhoff auch hier tragikomische und berührende Anekdoten aus seinem Leben. Im Fokus stand dabei vor allem der Besuch bei seiner Mutter am Land, der sowohl Geborgenheit als auch eine gewisse Verlorenheit auslöste. Der Autor brachte das Publikum zum Lachen und Nachdenken. Er hat Lust gemacht auf seine Geschichten, von denen hoffentlich bald mehr zu Lesen sein werden.

 

Autorin: Isabel Victoria 

 

FotoCredit: Media Agentur Hoanzl

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