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Grow - Der Baum in der Kunst - Unteres Belvedere

Seit 23. September ist im Unteren Belvedere "Grow - Der Baum in der Kunst" zu sehen. Der Baum als stiller Wissensträger und Mysterium ist eines der wichtigsten Themen in der Kunstgeschichte. In der Ausstellung wird auch seine Beziehung zum Menschen thematisiert. Die gezeigten Arbeiten umfassen dabei viele Stile und Epochen. 

 

Über das Bild des Baums 

Die Ausstellung ist in drei Abschnitte unterteilt und beleuchtet den Baum aus den unterschiedlichsten Perspektiven. Dieser wird hier unter anderem als ein sich ständig veränderndes Motiv dargestellt sowie als eine Verbindung zwischen Göttlichen und Menschlichen. In der Schau wird dies gezeigt anhand von Gemälden, Skulpturen und Videoinstallationen, die vom Hochmittelalter bis zur Gegenwart reichen.

 

Der Wandel von Baum und Mensch 

Immer wieder wird der Wandel des Baums mit dem menschlichen Lebenslauf in Verbindung gebracht. Und so steht der blühende Baum im Frühling beispielsweise für Jugendlichkeit und Lebensenergie. Der kahle Baum im Winter wird assoziiert mit einer Bedrohung und Untergang. Diese Gegensätze werden in der Schau besonders gut sichtbar durch die Gemälde "Frühling" von Constantin Damianos und "Die bösen Mütter" von Giovanni Segantini. 

 

Der Baum und die Umwelt 

In den letzten Jahren wurde die Welt stark von Umweltverschmutzung in Mitleidenschaft gezogen. Dem Baum kommt hier verstärkt eine ökologische Rolle zu. In vielen Arbeiten wird der Baum symbolisch als "Lunge der Welt" dargestellt. Die Natur wird hierbei oft mit menschlichen Organen gleichgesetzt. Besonders eindrucksvoll ist dies in den Arbeiten von Daniel Fischer zu sehen, die gewissermaßen einen Dialog zwischen Malerei und Natur sowie traditionellen Medien und Experiment eingehen. In "Das Herz der Realität" beispielsweise verschmelzen auf eine einzigartige Art und Weise Ölmalerei und Airbrush-Technik miteinander.

 

Fazit

Mit "Grow - Der Baum in der Kunst" ist dem Belvedere eine äußerst informative Ausstellung gelungen. Der Baum wird hier aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Zudem ist es eine Reise durch die Kunstgeschichte und unterschiedliche Kunstrichtungen. Wir beginnen bei Adam und Eva, gehen über zum Wald als Propagandamittel des Nationalsozialismus, um schließlich beim Baum als "Lunge der Welt" und Symbol für die Umwelt zu landen. Diese Schau regt zum Nachdenken an und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. 

 

Autorin: Isabel Victoria 

 

FotoCredit: Nilbar Güres

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