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Damian Rebgetz - We had a lot of bells - Schauspielhaus

Bereits am 30. Mai feierte Damian Rebgetz im Rahmen der Wiener Festwochen Premiere mit "We had a lot of bells". Seit 22. September ist die Performance, die sich rund um Glocken dreht, wieder im Schauspielhaus Wien zu sehen.

 

Das Vergehen der Zeit 

Wie bereits erwähnt stehen im Zentrum dieses Stücks Kirchenglocken, die in früheren Zeiten ein wichtiges Kommunikationsmittel waren. Wenn sie ertönten, wurde zumeist etwas Wichtiges verkündet. Sie riefen zur Trauer, Feier und Gebeten auf oder warnten vor Gefahren. Zudem wurde das Vergehen der Zeit aufgezeigt. 

 

Renaissance der Glocken 

Die Ära der Kirchenglocken ist schon vorbei, es hat sich mittlerweile eine Säkularisierung der Kommunikation angebahnt. In seiner Arbeit nimmt sich Damian Rebgetz dem Phänomen der Glocken an und spürt dem Bimmeln nach. Angelehnt an ein Buch des Historikers Alain Corbin aus dem 19. Jahrhundert wurde hier eine spekulative Geschichte des Hörens kreiert. 

 

Eine Zeitreise 

Gemeinsam mit MusikerInnen und SchauspielerInnen wurde eine einzigartige Performance entwickelt. Es wird das Surreale von Vergangenem und Gegenwärtigem erforscht. Die DarstellerInnen befinden sich plötzlich in Frankreich im 18. Jahrhundert. Es wird hinterfragt, wie das Glöcknerwesen damals war. Und sie springen sogleich in die Gegenwart, wo Glocken über Apps gesteuert und unter anderem auch Opfer von Hackern werden können.

 

Fazit

"We had a lot of bells" ist eine gut durchdachte Performance von Damian Rebgetz und seinem Team. Das Bühnenbild beeindruckt durch die vielen Glocken in unterschiedlichen Größen, die diverse laute und leise Töne von sich geben. Das Publikum bekommt nicht nur ein Klangstück dargeboten, sondern erfährt auch spannende Details aus der Geschichte der Glocken. Alles in allem ist hier ein durchaus  interessantes Stück entstanden.

 

Autorin: Isabel Victoria

 

FotoCredit: Matthias Heschl

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