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Francesco Clemente - Albertina

Seit 27. Juli widmet das Albertina Museum Francesco Clemente eine Einzelschau, die Einblick in sein vielfältiges Schaffen gibt. Diese Personale wurde gemeinsam mit Raphael Jablonka konzipiert. Sie beinhaltet insgesamt 80 Werke, die Selbstporträts oder künstlerische Auseinandersetzungen mit Italien oder Indien präsentieren.

 

Traum und Selbstreflexion 

Die Schau ist im 2. Stock zu finden und erstreckt sich über fünf Bereiche. Zunächst werden biographische Daten erläutert. Der in den 1950er geborene Francesco Clemente ist bereits seit den 1970er erfolgreich künstlerisch tätig. Er zählt zu den Hauptvertretern der Transavanguardia. Seine persönlichen Erlebnisse und Geschichten werden in traumähnlichen und teilweise poetischen Bildern verarbeitet. Die Schau fokussiert sich auf Clementes Selbstreflexion, die anhand seiner Pastelle oder Aquarelle sichtbar gemacht wird . 

 

Wenn Gebäude aus Köpfen wachsen

In einem Teil der Ausstellung sind Clementes Selbstporträts in Weiß, Schwarz und Rot zu sehen. Er ist hier in seltsam wirkenden Situationen verortet und befindet sich dabei in einem ständigen Wandel. Dies ist wiederum ein Zeichen für Bewusstheit und Wiedergeburt. In einem Bild der Serie wächst beispielsweise ein Gebäude aus seinem Kopf, auf dem Fische an Angelhaken hängen.

 

Clementes Italien 

Seit den 1980er Jahren lebt Francesco Clemente in New York. Den Bezug zu seiner Heimat hat der Künstler jedoch nicht verloren. In regelmäßigen Abständen kehrt er nach Italien zurück, welches für seine Identität eine große Rolle spielt. Dies wird hier dargestellt durch "Albas Amalfi", einer Sammlung von Aquarellen, die auf den Geburtsort seiner Frau anspielen. Zu sehen sind unter anderem Oktopusse, aber auch mythologische Szenen mit Zentauren und Kriegern. In diesen Werken sind die Farben Blau und Braun vorherrschend, die auf das Meer und Land verweisen.

 

Fazit

Die Exposition über Francesco Clemente gibt einen umfassenden und gleichzeitig kompakten Einblick in das Schaffen des Künstlers. Seine Werke zeichnen sich durch eine eigene poetische und traumhafte Bildsprache aus. Clemente beweist auch immer wieder eine gewisse Selbstironie, die in seinen Porträts wahrnehmbar ist. Er zeigt sich selbst beispielsweise reitend auf einem Einhorn. Francesco Clemente gibt durch seine Arbeiten Einblick in seine Biographie und Erfahrungen, gleichzeitig entführt er uns in andere Welten sowie Kulturen. All diese Komponenten machen diese Ausstellung äußerst sehenswert. 

 

Autorin: Isabel Victoria 

 

FotoCredit: The Jablonka Collection

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