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Luis Buñuel - Der Würgeengel - Volkstheater

Am 14. Oktober fand die Premiere von "Der Würgeengel" im Volkstheater statt. Für die Inszenierung zeichnete sich Sebastian Baumgarten verantwortlich. Als Vorlage diente das gleichnamige irrationale und surrealistische Filmdrama von Luis Buñuel aus dem Jahr 1962. 

 

Feierliche Stimmung?

Eine vornehme Gesellschaft feiert in einem Stadtpalais eine Party. Nach und nach verlassen die Bediensteten jedoch aus unerklärlichen Gründen ihre Posten und kehren nicht zurück. Währenddessen wird alles Mögliche diskutiert, gegessen und getrunken. Erste Spannungen unter der Feiergesellschaft tun sich ebenfalls schon auf.

 

Eingeschlossen 

Es ist schon spät und schön langsam verabschiedet man sich. Trotzdem bleiben alle über Nacht, da es nicht so scheint, als ob die Gäste die Räumlichkeiten verlassen wollen. Am nächsten Tag stellen die Feiernden nach wenigen Stunden Schlaf fest, dass sie den Raum, in dem sie sich befinden, nicht mehr verlassen können, obwohl Fenster und Türen offenstehen.

 

Kein Ausweg?

Es ist eine unsichtbare Macht, welche die ProtagonistInnen daran hindert zu fliehen. Je länger sie sich in dieser ausweglos scheinenden Situation befinden, desto prekärer wird es. Ein Kampf ums Überleben beginnt, der jeglichen Anstand und Moral vergessen lässt. Die Zeit scheint stillzustehen und alles läuft in wiederholten Mustern ab. Letztlich finden die ProtagonistInnen in einem Akt gesammelter Willensstärke und dank einer plötzlichen Erkenntnis doch noch einen Weg hinaus.

 

Fazit

Sebastian Baumgarten macht aus Luis Buñuels Film einen psychodelischen Horrortrip mit grellen Farben. Das beeindruckende mehrdimensionale Bühnenbild, das einem Labyrinth gleicht, stammt von Tobias Rehberger. Durch zusätzliche Spiegelungen kann das wirre Geschehen und die Suche nach Erkenntnis aus mehreren Blickwinkeln verfolgt werden. Dies verleiht der Inszenierung einen gewissen Reiz und macht sie durchaus sehenswert. 


Autorin: Isabel Victoria 

 

FotoCredit: Marcel Urlaub

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