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Marieluise Fleißer - Ingolstadt - Burgtheater

Seit 04. September ist im Burgtheater "Ingolstadt" zu sehen. Ivo van Hove, der bereits mehrere Gastspiele zu den Wiener Festwochen gebracht hat, zeichnete sich für die Regie verantwortlich. Das Stück basiert auf Marieluise Fleißers Texten "Fegefeuer in Ingolstadt" und "Pioniere in Ingolstadt".

 

Drückende Hitze

Die heißesten Tage des Jahres sind angebrochen. Schauplatz ist eine katholische Provinz, in der sich eine aufgeladene Energie verbreitet. Grausame Gesetzmäßigkeiten werden an den schwächsten Stellen ausgeübt. Die Gewalt tarnt sich als Religion, militärische Ordnung, Familie und Sexualität. Als Mittel zum Zweck dient hier die Sprache. 

      

Außenseiter

Die Klosterschülerin Olga ist schwanger von Peps, der sich wiederum in Hermine verliebt. Währenddessen bringt der Außenseiter Roelle Olga vermehrt Aufmerksamkeit entgegen. Mit dem Wissen um einen Besuch bei der Engelmacherin will er sie erpressen. Ihr Vater ist gegen die Schwangerschaft. Aufgrund dessen stürzt sie sich ins Wasser, um dem Ganzen ein Ende zu setzten. Sie wird im letzten Moment von Roelle gerettet. 

 

Liebesirrungen 

Fabian fühlt sich zu Berta, dem Dienstmädchen seines Vaters, hingezogen. Diese hat jedoch ein Auge auf den kaltschnäuzigen Pionier Korl geworfen und geht ein Verhältnis mit ihm ein. Nach ihrer Entjungferung erfährt Berta, dass sie nicht die einzige ist, die sich mit Korl eingelassen hat. Alma will ihre Unabhängigkeit erreichen, indem sie sich prostituiert. Nach einigen Enttäuschungen lässt sie sich schließlich mit Fabian ein.

 

Fazit

"Ingolstadt" ist eine durchaus gelungene Inszenierung von Ivo van Hove. Es zeigt Probleme der Jugend in einer kleinen Provinz auf. Im Zentrum stehen  Liebesverwirrungen, der Einfluss durch das Militär und Religion. Das Geschehen findet vor einem beeindruckenden Bühnenbild statt, das teilweise unter Wasser steht und mit zahlreichen Spiegelungen arbeitet. Es ist ein sehenswertes Stück entstanden.

 

Autorin: Isabel Victoria 

 

FotoCredit: Matthias Horn

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