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Helmut Newton - Legacy - Bank Austria Kunstforum

Seit 19. Oktober ist im Bankaustria Kunstforum die Retrospektive "Helmut Newton - Legacy" zu sehen. Darin werden ca. 300 Werke gezeigt, welche das vielseitige und einzigartige Schaffen des deutsch-australischen Fotografen dokumentieren.


Kollektives Bildgedächtnis 

Helmut Newton wurde vor allem durch seine Fotografien von Frauen bekannt. Sie werden als mächtig, aggressiv und selbstbewusst dargestellt, oftmals nicht nur bekleidet, sondern auch nackt. Seine Arbeiten wurden unzählige Male publiziert und haben sich aufgrund ihres unverwechselbaren Charakters ins kollektive Bildgedächtnis eingeschrieben. Im Laufe seiner Karriere war Newton für namhafte Modemagazine, wie "Vogue", "Elle" oder "Queen", tätig.


Revolutionierung der Modefotografie

Seine ikonische Bildsprache entwickelte Newton, nachdem er 1938 nach Australien emigrierte, in den 1960er in Paris. Er setzte die "Objekte der Begierde" bewusst ins Zentrum, indem er eine eigene Atmosphäre kreierte und dabei den Zeitgeist einfing. Als Inspiration dienten ihm unter anderem Raymond Chandlers Kriminalromane, der Film noir, Alfred Hitchcock oder François Truffaut.


Newton und die Frauen 

Newton lichtete seine weiblichen Modelle häufig nackt ab. Beschwerden bezüglich sexueller Belästigung gab es kaum. Die Frauen berichteten von einer sehr entspannten und humorvollen Stimmung, die der Fotograf ihnen bot. Eine der wenigen, die Kritik an seiner Arbeitsweise übte, war Susan Sontag, die Newton 1979 in einer Talkshow Sexismus und Frauenfeindlichkeit zum Vorwurf machte. 


Fazit

Mit "Helmut Newton - Legacy" ist dem Bankaustria Kunstforum eine äußerst interessante Ausstellung gelungen. Die zahlreichen Fotografien dokumentieren den unnachahmlichen Stil des Künstlers, der genreübgreifend und gleichzeitig provozierend ist. Erwähnenswert sind vor allem die schwarz-weißen Modefotografien. Alles in allem ist die Schau durchaus einen Besuch wert.


Autorin: Isabel Victoria 

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