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Fabian Alder - Menschenfeind - TAG

Am 29. April feierte Fabian Alders Stück "Menschenfeind" Premiere im TAG. Es handelt sich hierbei um eine Überschreitung von Molières Klassiker "Der Menschenfeind".

 

Wie funktioniert Molières Klassiker in der Gegenwart?

 

Großstadtneurotiker 

In Molières Stück ist es der Wutbürger, der im Zentrum der Handlung steht. Der Zyniker und Außenseiter Alceste hadert mit der Gesellschaft, über die er ätzende Kommentare verbreitet. Damit drückt er letztlich seine Verzweiflung an den Oberflächlichkeiten der Welt aus.

 

Zwiespalt 

Alceste ist zutiefst unzufrieden, fühlt sich aber gleichzeitig zu den Menschen hingezogen, trotz deren uninteressanten und banalen Eigenschaften. Der Misanthrop verliebt sich dann auch noch in eine Frau, die genau dieser Gesellschaftsschicht angehört und ein erfolgreiches Mitglied davon ist.

 

Normopathie

Auch in Fabian Alders Adaption regt sich Alceste über die ihn umgebende Gesellschaft auf, die keine neuen Ideen mehr hat. Stattdessen wird kopiert was das Zeug hält und man lässt sich stets beeinflussen von Social Media, Ratgebern oder Netflix-Serien. Und eine andere Meinung wird auch nur selten erduldet.

 

Fazit

Diese neue Inszenierung transferiert Molières Klassiker gekonnt in die Gegenwart. Fabian Alder hat den Inhalt des Originals beibehalten und überschreibt ihn auf eine humoristische Art. Dabei hat er auch nicht auf das Versmaß und den0 Reim vergessen, hat dies jedoch in einer modernen Sprache verfasst. All dies zeigt die Zeitlosigkeit dieses Stücks.

 

Autorin: Isabel Victoria

 

FotoCredit: Anna Stöcher

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