
Mit "Der Fall McNeal" bringt das Burgtheater die deutschsprachige Erstaufführung von Ayad Akhtars Stück auf die Bühne. Für die Regie zeichnet Jan Bosse verantwortlich. In den Hauptrollen sind Joachim Meyerhoff und Felix Kammerer zu sehen.

Verfall
Im Zentrum der Handlung steht der narzisstische Schriftsteller Jacob McNeal, dessen Schreiben zunehmend von KI beeinflusst wird. Zudem machen ihm auch noch sein körperlicher Verfall sowie seine familiäre Vergangenheit zu schaffen.

Innere Konflikte
Joachim Meyerhoff schlüpft in die Rolle von Jacob McNeal und zeigt ihn als emotionslosen und in sich gekehrten Charakter. Die Inszenierung setzt Videoprojektionen ein, die vor allem visuell beeindrucken. Das Bühnenbild ist minimalistisch angelegt, während die Kostüme McNeals innere Konflikte zeigen.

Thematische Vielfalt ohne Tiefgang
Akhtars Stück greift zahlreiche aktuelle Themen auf, wie den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Literaturbetrieb oder Machtstrukturen zwischen den Geschlechtern. Allerdings werden diese Leitmotive hier nur oberflächlich behandelt.

Fazit
"Der Fall McNeal" am Burgtheater ist ein ambitioniertes Porträt eines narzisstischen Künstlers und die Herausforderungen moderner Technologien. Trotz starker schauspielerischer Leistungen und beeindruckender visueller Elemente bleibt die Inszenierung hinter ihren Möglichkeiten zurück.
Autorin: Isabel Victoria
FotoCredits: Tommy Hetzel
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