
Die Inszenierung von John Steinbecks Roman "Von Mäusen und Menschen" in den Kammerspielen der Josefstadt ist ein eindringliches Kammerspiel über Freundschaft, Ausgrenzung und das Scheitern von Träumen. Mit einem starken Ensemble und einem atmosphärisch dichten Bühnenbild wird die Tragik der Geschichte eindrucksvoll auf die Bühne gebracht.

Ein ungleiches Duo
Claudius von Stolzmann verkörpert George mit nervöser Energie und beschützender Fürsorge. Robert Joseph Bartl als Lennie stellt einen gutmütigen, aber geistig zurückgebliebenen Mann dar, der sich seiner eigenen Kraft nicht bewusst ist. Gemeinsam bilden sie ein ungleiches Duo, das von einem besseren Leben träumt, jedoch immer wieder an den harten Realitäten ihrer Umgebung scheitert.

Stetige Bedrohung
Das Bühnenbild ist ein langsam rotierender Ventilator, der die Hitze und Trostlosigkeit der kalifornischen Landschaft symbolisiert. Diese visuelle Metapher unterstreicht die stetige Bedrohung, die über den Protagonisten schwebt. Johannes Krisch als alter Farmarbeiter Candy bildet einen emotionalen Gegenpol zu den Hauptfiguren.

Ausgrenzung und unerfüllte Träume
Dieses Stück bleibt nahe am Originaltext und verzichtet auf moderne Aktualisierungen. Dennoch gelingt es, die universellen Themen von Ausgrenzung und unerfüllten Träumen zu vermitteln. Das Ensemble liefert starke Leistungen, die berühren.

Fazit
"Von Mäusen und Menschen" ist eine sorgfältig inszenierte Aufführung, die durch schauspielerische Darstellungen und ein symbolträchtiges Bühnenbild besticht. Obwohl die Inszenierung traditionelle Wege geht, können die zeitlosen Themen des Stücks eindrucksvoll vermittelt werden.
Autorin: Isabel Victoria
FotoCredits: Moritz Schell
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