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Luca Bonamore - LAMENTATIONS - Schauspielhaus Wien

 

Am 23. Juli war im Rahmen des ImPulsTanz Festivals Luca Bonamores Performance LAMENTATIONS im Schauspielhaus zu sehen. Es ist inspiriert von der legendären „Opera Toilet Vienna“ und befasst sich mit Sehnsucht, Scham sowie ekstatischer Befreiung anhand des Cruisings-Rituals.

 

 

Tanz gegen Vereinsamung 

Luca Bonamores Choreografie entwirft eine Landschaft, in welcher der menschliche Körper zum Tier wird – „ungezähmte Pferde, melancholisch und wild“ heißt es im begleitenden Gedicht. Es ist eine intime Begegnung mit einer performativen Öffentlichkeit und gleichzeitig ein Akt wider gesellschaftlicher Normierung – ein Tanz gegen die Vereinsamung. 

 

Suche nach Nähe

Durch Stroboskoplicht und pulsierende Klänge wird der leere Raum zu einem intimen Club. Die wortlose Suche nach Nähe drückt sich unter anderem in kraftvollen Wellenbewegungen aus. Später gesellt sich ein zweiter Performer hinzu, sodass die Begegnung von Einsamkeit in eine Zweisamkeit übergeht. 

 

Manifest des Begehrens 

Schlussendlich geht es hier nicht mehr nur um private Begegnung, sondern um das öffentliche Manifest des Begehrens. Bonamore transportiert intimste Begegnung aus anarchischen Toilettenräumen in das Scheinwerferlicht – ein Statement, das queer und provokant ist.

 

Fazit

Mit LAMENTATIONS bringt Luca Bonamore eine radikale Verbindung von Schmerz und Ekstase, Intimität und Performance auf die Bühne. Das 50 minütige Tanzsolo ist ein intensives, hart-pulsierendes Tanzritual, das eindringlich und kompromisslos ist.

 

 

Weitere Termine und Tickets

 

Autorin: Isabel Victoria

 

FotoCredits: Julian-Lee Harather

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